Ich bin ein AHS Sportlehrer, auf English kurz und cool „Coach“. So nennen mich die Jungs obwohl von Coaching bisher keine Rede war. Sie sind 15 Jahre alt, pubertär und Smartphone süchtig. Meine Anwesenheit wurde durch die Reflektion am Bildschirm nur grunzend anerkannt. Kreative Ausreden, warum sie heute (oder gar jemals) unter keinen Umständen turnen können, wurden mir so schnell wie Google sie ausspuckte, an den Kopf geworfen. Meine Lieblingsausrede bis jetzt, war die „aufkommende Akne“.
Das musste geändert werden. Ich überlegte. Ich hatte eine Idee. Entdeckt hatte ich die neue FreeGym Anlage schon in den Sommermonaten und Anfang September wurde auch ich kreativ. Die Schulexkursion war verpflichtend, und es gab keine Widerrede. Die Jungs, misstrauisch und von meiner Begeisterung fast erschrocken, folgten mir wie leblose Marionetten. Fast taten sie mir leid, doch als wir endlich FreeGym erreichten, erzielte ich den Volltreffer. Die Jungs waren aufgeregt – Puls und Blutdruck veränderten sich.
Sofort begannen sie sich mit den FreeGym Maschinen vertraut zu machen. Ein begeisterter Schwarm bildete sich um die Geräte; es wurde geguckt, getüftelt, erklärt und probiert –ein vertrautes Zusammenkommen der Jungs die gemeinsam Hinweistafeln, Muskelgruppen und FreeGym Geräte studierten und probierten. Hier draußen, unter Bäumen und an der frischen Luft (ohne Wi-Fi) faszinierte FreeGym die Jungs und verwandelte sie jedes Mal aufs Neue zu motivierten Sportlern.
Das ultimative Ziel des Turnunterrichts ist es im Schüler eine ausgeglichene Beziehung zu körperlichen Aktivität aufzubauen, die den Schüler auf einen künftig aktiven Lebensstil vorbereitet. Mit der herkömmlichen Turnstunde, hätten meine Jungs den verpflichtenden Turnunterricht ertragen, bis sie alt genug geworden wären, ihn aufzugeben. Die einzige effektive Lösung war die Umgebung und den Turn Stil zu ändern. FreeGym macht es möglich.
Wir trainieren laut Lehrplan. Wir laufen in den Park und um den Park. Wir machen Dehn- und Aufwärmübungen am naheliegenden Rasen, kicken ein wenig den Ball und lassen dann langsam aber sicher alle FreeGym Geräte von den Jungs erobern. Ich erkläre und führe vor! Es wird kein Gerät ausgelassen; Beinpresse, Crosstrainer, Fahrrad, Surfbrett, Rumpfbank, Parallel Stangen, Brustpresse, Latzug, Bonni Reiter und Walker – sie sind alle in Benutzung. Meine Jungs sind vom FreeGym Konzept richtig begeistert und sehen auch mich in einem ganz neuen Licht. Ich bin Coach und fühle mich wie Cäsar: Veni, Vidi, Vici!